Glücklichsein für Anfänger – 3 Tipps für ein entspannteres Leben

Der Ursprung dieses Blogposts – Glücklichsein für Anfänger – findet sich in Jenny B’s Tattoo Studio in Kassel, obwohl er überhaupt nichts mit Tattoos zu tun hat. Während meines letzten Tattoo-Termins bin ich nämlich auf eher ungewöhnliche Weise einem interessanten Mann begegnet. Nicht persönlich – aber ganz nah an meinem Ohr: Eckhart Tolle. Meine Tätowiererin Ronja hatte mir einen kleinen Lautsprecher mit seinem Hörbuch neben das Ohr gelegt, um mich von den Schmerzen der surrenden Nadel abzulenken. Einen ausführlichen Bericht über meine Lieblingstätowiererin Ronja findet Ihr übrigens hier. Ich hatte noch nie von Eckhart Tolle gehört, aber er lenkte mich von meinen Schmerzen ab, indem er mit sehr spezieller Stimme und angenehmem Humor über das Leben, den Moment und das Glücklichsein sprach. Und das war gut.

Typisch für mich, daß ich zu Hause mehr über den Mann mit der weisen Stimme erfahren wollte. Bei meiner Recherche fand ich heraus, daß Eckhart Tolle ein spiritueller Lehrer und Bestsellerautor spiritueller Bücher ist. Er muss also wissen, wie das mit dem Glücklichsein geht. Vom »Jetzt« hat er gesprochen, das weiß ich noch. Dabei hatte ich mich doch gerade von diesem »Jetzt« mit seinen schmerzenden Nadelstichen ein wenig ablenken wollen. Und irgendwie war das ja auch gelungen.

In seinen Büchern hebt Eckhart Tolle die Bedeutung des Lebens in der Gegenwart hervor und warnt davor, sich zu viele Gedanken über die Vergangenheit oder die Zukunft zu machen. Das finde ich spannend, denn Zitate dieser Art begegnen mir ständig auf Instagram. Enjoy the little things oder auch Don’t look back – you’re not going that way sind nur zwei davon. Aber wie genau soll das eigentlich gehen? Leben im »Jetzt«? Sind wir nicht alle fast zwanghaft damit beschäftigt, aus dem aktuellen Moment in den nächsten zu flüchten?

 

Wann habe ich endlich Feierabend?

Wann bin ich endlich aus dem Stau raus?

Was mache ich mir nachher zu essen?

Was kommt morgen wieder alles auf mich zu?

 

Ich glaube, wenn wir ehrlich sind, sind wir alle ein bisschen so. Physisch vor Ort, aber geistig bereits auf dem Sprung in einen anderen Moment. Natürlich werden besondere und besonders schöne Momente bewusst wahrgenommen und genossen. Aber was ist mit den eher belanglosen Situationen, die ja ebenfalls einen großen Teil des Tages einnehmen? Die, die man vielleicht am liebsten überspringen würde. Da wird es schon schwieriger. Können die womöglich auch zum eigenen Glück beitragen?

Ich gebe zu, ich bin selbst nicht immer gut darin – aber ich habe Lust, es zu versuchen. Dazu habe ich drei Ideen und Übungen für mehr Achtsamkeit und ein entspannteres  Leben herausgesucht. Unter Achtsamkeit versteht man eine Form von Konzentration, bei der man bewusst wahrnimmt, was im gegenwärtigen Moment ist, ohne zu urteilen. Ohne zu urteilen? Das hört sich schwierig an, denn wie oft ist es gerade das, was automatisch in so vielen Situationen passiert?!

1. Bewusstes Handeln im Alltag

Zähneputzen, eMails Schreiben, Autofahren – all das machen wir manchmal wie im Schlaf. Gerade in solchen Situationen lässt sich bewusstes und achtsames Handeln besonders gut üben. Hier kommt es auf den Versuch an, scheinbar belanglose oder als langweilig empfundene Situationen zur Abwechslung mal zu genießen. Warum? Weil das Leben immer im gegenwärtigen Augenblick passiert. Immer.

Diese Übung kann noch erweitert werden, indem man sich selbst fragt, wo man Dinge bereits unbewusst bewertet. Meistens sind diese inneren Bewertungen nämlich negativ und verursachen nicht gerade Glücksgefühle.

2. Genussvolles Essen und Trinken

Hört sich ziemlich simpel an – ist es aber nicht. Wie oft nehmen wir unsere Mahlzeiten neben sämtlichen anderen Tätigkeiten zu uns?! Fernsehen, Blogs Lesen, Autofahren. Und an jeder Ecke wird der Kaffee, das Brötchen oder die Bratwurst »to go« angeboten. Der wirkliche Genuss der Lebensmittel bleibt so oft auf der Strecke und der Körper verlangt nach mehr. Und dummerweise ist nebenbei essen auch noch ungesund und macht dick.

3. Warten als Übung

Warten gleicht oftmals einer Qual – gut zu erkennen an mürrischen Kunden an der Supermarktkasse und gereizten Verkehrsteilnehmern im Stau. Auch für mich ist ein Stau so ziemlich die schlimmste Wartesituation. Aber auch das ist Lebenszeit und gar nicht mal so selten. Warum dann die Situation nicht einfach mal für die bewusste Wahrnehmung des Augenblicks nutzen, ohne sich stressen zu lassen. Jeder Fluchtversuch wäre sowieso zwecklos.


Achtsamkeit kann also durchaus neue Blickwinkel und mehr Gelassenheit eröffnen. Habt Ihr es mal versucht? Lasst mir gerne ein paar Gedanken da. Am besten jetzt. 🙂

Eure Steffi

 

6 Kommentare

  1. Liebe Steffi – das Buch von Eckhart Tolle habe ich schon vor 3 Jahren gelesen und den Sinn verstanden. Irgendwie versteht man viel da oben in unserem Gehirn aber mit der Umsetzung klappt es echt schwer – außer man wird krankheitsbedingt sozusagen gestoppt. Die 3 Tipps sind am Punkt – mehr Achtsamkeit im Alltag sind ein Anfang. Ich beschäftige mich zur Zeit mit biohacking – Faszinierend. Aber ich beginne mit dem konsequenterem Umsetzen -versprochen – JETZT

  2. tolle tipps liebes! hab über das noch nie nachgesacht aber eigentlich hast du so recht damit! man sollte mehr im moment leben! danke für den post :9 xx

  3. Schön geschrieben liebe Steffi. Ja, wir leben alle viel zu sehr in der Zukunft als im HIER und JETZT, schade darum, ich nehm mich auch immer wieder bei der Nase und hole mich zurück. Hab eine schöne Woche!
    Xx martina

  4. Liebe Steffi,
    das Warten war und ist auch immer noch eine meiner größten Herausforderungen. Früher war ich auch der Typ „ich dreh durch im Stau oder an der Kasse“. Aber irgendwann habe ich einfach begriffen, dass ich es nicht ändern kann und die Zeit einfach mit positiven Gedanken besser für mich nutzen kann. Darum bin ich heute in der Regel entspannt, wenn es an der Kasse länger dauert oder der Fahrer vor mir an der Ampel nicht schnell genug aufs Gas drückt. Das versuche ich meiner Freundin auch noch beizubringen, die regelmäßig wegen wirklich jeder Lappalie abgeht wie nix Gutes.

    Aber sobald ich friere beim Warten hörts mit der Gelassenheit auch auf, haha. Ich hasse es zu frieren. Warme Gedanken helfen da leider nicht, es ist einfach kalt. Punkt. Aber vielleicht kann man üben, sich nicht so reinzusteigern. Auf jeden Fall hast du recht, dass wir achtsamer sein müssen. Ich versuche auch, Dinge bewusster zu tun. Ist nicht immer einfach, aber es wird einfacher mit der Zeit.

    In diesem Sinne einen entspannten Sonntag.

    Liebst
    Eve von http://www.eveblogazine.com

  5. ohh das finde ich einen tolle Beitrag meine Liebe!
    oft sind wir ja so in unserem Alltagstrott gefangen, dass wir ganz vergessen, dass „Leben“ eben auch noch andere Bedeutungen hat 😉
    v.a. die Geduld muss ich von Zeit zu Zeit immer wieder üben. aber: Übung macht den Meister!

    hab einen wundervollen Sonntag meine Liebe,
    ❤ Tina von http://liebewasist.com

  6. Schön geschrieben! Da muss ich mich gleich einmal an der Nase nehmen! Ich bin genau so ein Typ. Immer im Gedanken 1-2 Tage voraus 🙁 Schlimm ist das!
    Danke fürs aufmerksam machen!
    LG Natascha

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